Organisiertes Verbrechen & Immobilienmarkt
Der Immobilienmarkt ist immer noch attraktiv für organisiertes Verbrechen. Das betrifft vor allem Verkäufer. Auf dem Gebiet der Geldwäsche und Geldfälschungen kursieren einige bekannte Maschen. Wer bei Immobiliengeschäften Absichten der Geldwäsche vermutet und Verdachtsfälle nicht meldet, dem drohen Strafen in Höhe von bis zu 100.000 Euro. Daher sollte man beim Verkauf stets mit einer Maklerin oder einem Makler mit Zertifikat und einem Notar zusammenarbeiten.
Auch, wenn der Immobilienmarkt vielerorts angespannt scheint, sollte man auf der Wohnungssuche immer einen kühlen Kopf bewahren. Auch wenn du schnell eine neue Bleibe braucht. Sonst stehst man vielleicht am Ende nicht nur ohne Wohnung da, sondern bist auch um einige Euro ärmer. Wir zeigen, worauf man bei aller Freude über eine vermeintliche Chance achten sollte.
Das Wichtigste vorab: Seriöse Anbieter:innen werden vor der Vertragserstellung grundsätzlich nicht auf die Zahlung von Geld bestehen. Sobald du um eine Vorkassen-Zahlung gebeten wirst, ist dies ein eindeutiges Zeichen für einen Betrugsversuch. Du solltest keine Zahlung leisten, bevor dir nicht ein unterschriebener Mietvertrag vorliegt. Hier listen wir die klassischen Betrugsmaschen auf.Bei Verdacht melden Sie den Anbieter mit der Scout-ID des Objektes umgehend unserer Qualitätssicherung.
Geldfälscher oder Rip-Deals
Selten, aber spektakulär: Vermittler:innen möchten deine Immobilie im Auftrag kaufen. Die Anzahlung in bar ist mit einem Tauschgeschäft verbunden – du erhältst gefälschte Schweizer Franken im Wechsel gegen Euro.So läuft die Masche ab:Nehmen wir an, du verkaufst eine Immobilie und bietest diese auf einem Immobilienportal wie ImmoScout24 an. Relativ schnell erhältst du einen Anruf von vermeintlichen Interessent:innen. Diese treten meist als Vermittler:innen im Auftrag eines ausländischen Auftraggebers auf und möchten das Objekt in Vertretung ohne Besichtigungstermin und ohne weitere Verhandlungen sofort kaufen.
Die Person klingt bei der telefonischen Kontaktaufnahme seriös und sympathisch, daher wirkt diese Anfrage vollkommen glaubwürdig und es scheint ein gutes Geschäft für beide Seiten zu werden.
Die Abwicklung soll auf Bitten der Käufer:innen an einem Ort im Ausland stattfinden. Als Treffpunkt wird meist ein renommiertes Hotel vorgeschlagen, sodass der Eindruck eines seriösen Geschäftes weiterhin gewahrt wird. Vor Ort wird aber klar, dass du in ein klassisches Schwarzgeldgeschäft verwickelt werden sollst. Dir wird eine bestimmte Summe (i.d.R. Schweizer Franken) angeboten, die in Euro getauscht werden sollen. Es handelt sich hierbei aber um Falschgeld, sogenannte Faksimile-Noten.
So erkennst du einen sogenannten Rip-Deal und schützt dich:
1. Werde misstrauisch, sobald Interessent:innen ohne Besichtigungstermin oder weitere Nachverhandlungen zum Preis deine Immobilie sofort kaufen möchten.
2. Fange an zu zweifeln, sobald die Interessent:innen vorgeben, im Auftrag eines ausländischen Geschäftspartners zu handeln.
3. Lass dich nicht auf ein Devisen- oder Tauschgeschäft ein, welches vor allem im Ausland stattfinden soll.
4. Werde skeptisch, wenn dir eine Belohnung für einen Deal angeboten wird.
5. Lass dir Personalien oder Ausweisdokumente der Geschäftspartner:innen zeigen und notiere diese für weitere Ermittlungen.
6. Betrügerische Absichten erkennst du daran, wenn der Kauf deiner Immobilie an ein Devisenumtauschgeschäft geknüpft ist.
7. Normalerweise wird man immer einen notariellen Kaufvertrag anfertigen.
Geldwäsche
Der Immobilienmarkt ist beliebt für Geldwäsche. Dabei muss es gar nicht der Koffer mit Bargeld sein, der beim Notartermin auf den Tisch gestellt wird. Firmengeflechte mit seriösem Erscheinungsbild investieren Milliardenbeträge aus Prostitution, Schmuggel und Drogenhandel in deutsche Immobilien.
Wer bei Immobiliengeschäften Absichten der Geldwäsche vermutet und Verdachtsfälle nicht meldet, dem drohen Strafen in Höhe von bis zu 100.000 Euro. Daher solltest du als Verkäufer:in vorsichtig sein, wenn dir Bargeld angeboten wird.
Bei Verdacht – so handelst du richtig
Verdächtige Inserate kannst du jederzeit über einen Button im Inserat oder nachträglich über unsere Sicherheitsseite melden.
- Wir prüfen diese umgehend und löschen das Angebot bei bestätigtem Verdacht.
- Sperren das betreffende Anbieterkonto
- Informieren automatisch alle betroffenen Nutzer:innen, damit keine Daten oder Zahlungen übermittelt werden
Bei einem konkreten Verdachtsfall: Dokumentiere alles, erstatte Anzeige bei der Polizei und leite zivilrechtliche Schritte ein. ImmoScout24 arbeitet eng mit Polizei und Behörden zusammen und stellt bei Betrugsanzeigen sämtliche Daten für Ermittlungen zur Verfügung.